Pudel in der Farbgebung Rot sind weltweit eine Rarität, vorausgesetzt sie hellen nicht auf und behalten ihre Farbe auch im Erwachsenenalter. Die allermeisten Pudel hellen auf. Bis heute (Stand 2024) konnte das "Aufhellgen" genetisch noch nicht identifiziert werden. Um eine Konstante in der Farbgebung zu halten, habe ich mich über Jahre mit dieser Thematik beschäftigt und Hunde international importiert und verpaart, denn die Züchtung dunkler, nicht bzw. kaum verblassender Rottöne ist äußerst schwierig. An erster Stelle unserer Zucht steht die Gesundheit des Hundes, gefolgt von der Fokussierung auf besondere Charaktereigenschaften (Familienhunde).
Grundsätzlich können viele Faktoren wie z.B. Ernährung, Pestizide, Sonne, Stress oder Salzwasser die Fellfarbe beeinflussen. Alle Pudelfarben können darüber hinaus bis zu einem gewissen Grad bzw. vollständig verblassen, wie stark, hängt von der Genetik ab.
Im Folgenden wurde die Farbentwicklung eines aufhellenden Pudels in zwei Lebensphasen beispielhaft dargestellt. (Die Bilder zeigen stets den gleichen Hund)









Echte Rottöne verblassen hingegen nicht/kaum. Echtes Rot bleibt bis ins hohe Alter rot. Diese Linien zu züchten ist weltweit eine große Herausforderung. Es gibt nur sehr wenige Züchter, die Pudel züchten, die im Alter noch rot sind. Im Jahr 2020 sollen es unter zehn gewesen sein.
Im Folgenden sind beispielhaft unsere Ältesten, Misi und Zora, abgebildet. Die beiden wurden jeweils im Lebensalter von 9 und 10 Jahren fotografiert. Die Farbgebung ist selbst im hohen Alter ein sattes Rot und über das Leben konstant geblieben (extrem selten). Auch von allen anderen unserer Pudelchen ist die rote Farbgebung über ihr Leben unter "Unsere Hunde in der Zucht" dokumentiert und kann nachvollzogen werden.









Die Rottöne durchlaufen während des Wachstums des Welpens mehrere Stadien der Färbung. Je nach Linie können sich hellere Rottöne im jungen Alter, später in dunklere Rottöne wandeln und umgekehrt. Im Alter von etwa 5 Monaten präsentiert sich die Fellfarbe der Welpen sowohl im Vergleich zum jüngeren Babyfell als auch zum späteren Erwachsenenfell deutlich intensiver. Die Pudel durchlaufen im Alter von etwa 5 bis 11  Monaten einen „Fellfarbwechsel“.
Wenn das Wachstum des Übergangsfells mit ca. einem Jahr beendet ist, können im Erwachsenenfell dann beispielsweise hellere Farbtönen an den Beinen auftreten und Variationen hellerer und dunklerer Schattierungen im Fell zu erkennen sein. Auch variiert dann die Haarstruktur, da sich das Fell vom flauschigen Babyfell über quirliges, leicht lockiges Übergangsfell, hin zum erwachsenen lockigen Pudelfell entwickelt. Dies ist ein normaler Vorgang.
Die Löckchen eines erwachsenen Pudels können allerdings auch die alltägliche Farbwahrnehmung ändern, da das Licht unterschiedlich gebrochen wird und Schatten anders fallen. Außerdem gibt es Linien, die ihre dunkle Fellfarbe erst ab einer bestimmten Felllänge entwickeln. Das bedeutet, dass sie je nach Haarschnitt heller oder dunkler erscheinen. Darüber hinaus können ganz vereinzelt weiße Haare im Fell zu sehen sein. Deren Anzahl ist regelmäßig so gering, dass man sie zählen kann. Die weißen Haare nehmen mit dem Alter zu.
 
 
 
 
 
 



Man sollte sich also darüber im Klaren sein, dass das Pudelfell keine künstliche Farbe aus dem Farbeimer ist und unsere Hunde Lebewesen sind, die man nicht nach Katalog bestellen kann. Unsere Welpen erhalten entsprechend ihrer Elterntiere unterschiedliche Farbnuancen und Felleigenschaften.
Wir dokumentieren das Heranwachsen unserer Hunde auf unserer Webseite. Fellwechsel sind dort in unterschiedlichen Lebensphasen abgebildet, die Bilder werden laufend aktualisiert. Wir haben das große Glück, zum Beispiel wie Misi und Zora, echte Rote bei uns zu haben. Unsere Zucht an diesem Punkt zu sehen, wo sie heute ist, war harte Arbeit, Herzschmerz, auch geprägt von großen Rückschlägen und teilweise Glück. Selbstverständlich gibt es auch weiterhin Dinge, die wir optimieren wollen und an denen wir arbeiten, aber wir sind stolz auf unser bisheriges Ergebnis.